Sie sind gut ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft: die Helfer vor Ort oder auch First Responder. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Damit übernehmen die ausschließlich ehrenamtlich arbeitenden, eine wichtige Funktion in der Rettungskette.
Das HvO Team besteht aus acht Personen, aufgeteilt in zwei Viererteams. Die Teams stehen wöchentlich abwechselnd Montag bis Freitag von 18:00 bis 06:00 Uhr und ab Freitag 18:00 Uhr bis Montag 06:00 Uhr unter Alarmbereitschaft. Da die HvO dieser Tätigkeit ehrenamtlich nachgehen, ist nicht gewährleistet, dass an 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.
Im Jahr 2022 konnten unsere Helferinnen bei über 100 Einsätzen in Zell und Umland lebenswichtige Sofortmaßnahmen leisten und die Zeit bis zum eintreffen des Rettungsdienst und des Notarztes zur Erstversorgung nutzen!
Der DRK Ortsverein Zell im Wiesental startet am zweiten Januar 2017 mit der Einsatzgruppe „Helfer vor Ort“, kurz HvO. Ohne die Spenden der Sparkasse Schopfheim-Zell, der VR-Bank Schopfheim-Maulburg und des Bürgervereins Zell im Wiesental wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen. Die Sparkasse spendete 3000 Euro für Einsatzrucksäcke, die VR-Bank spendete einen Defibrillator im Wert von 1785 Euro, und der Bürgerverein 2500 Euro für technische Ausstattung und Einsatzmaterial. Der DRK Ortsverein Zell i. W., insbesondere die Einsatzgruppe HvO bedankt sich herzlich für die Unterstützung.
Helfer vor Ort kommen immer dann zum Einsatz, wenn die ehrenamtlichen Helfer den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder aber, wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Besonders wenn sich Hinweise auf Störungen der Vitalfunktionen ergeben, wie Bewusstlosigkeit, schwere Bewusstseinsstörung, Atemstillstand, schwere akute Atemstörung, lebensbedrohliche Blutung oder Unfälle, bei denen aufgrund des Unfallmechanismus von einem lebensbedrohlichen Verletzungsmuster auszugehen ist, ist der HvO dran.
Ein Einsatz verläuft wie folgt: Der Notfall wird über die Notrufnummer 112 an die Leitstelle gemeldet. Der Rettungsdienst wird alarmiert. Gleichzeitig liegt es im Ermessen des Leitstellendisponenten, ob das HvO mitalarmiert wird. Gründe für eine Alarmierung des HvO sind die o.g. Hinweise oder eine lange Anfahrtszeit des Rettungsdienstes. Der HvO bekommt die Alarmierung auf den Melder. Ist es für den Helfer möglich den Einsatz wahrnehmen, fährt er zivil gekleidet mit seinem Material und Privatfahrzeug ohne Sonder- und Wegerecht zu dem Notfall. Die Aufgaben der HvO erstrecken sich grundsätzlich auf die medizinischen Hilfeleistungen beziehungsweise Erstmaßnahmen. Unmittelbar nach Eintreffen des Rettungsdienstes übergibt der HvO den Patienten und die Einsatzstelle unter Mitteilung aller ihm zur Kenntnis gelangten Informationen. Der Einsatz des HvO ist beendet.
Die ehrenamtlichen Lebensretter legen einen Erste Hilfe Kurs mit 8 Doppelstunden sowie eine Sanitätsausbildung mit 64 Stunden ab. Darüber hinaus erhalten sie eine Schulung in der Herz-Lungen-Wiederbelebung und eine Einweisung in die Frühdefibrillation. Während ihrer Ausbildung sammeln die First Responder praktische Erfahrungen im Rettungswagen, auch danach bilden sie sich stets fort.